Bilderbuch Ruppichteroth

Die Geschichte des Ruppichterother Schweigemarsches am 9. Nov. - seit 1982

An dieser Stelle möchten wir die Geschichte des Ruppichterother Schweigemarsches aufzeigen, der seit 1982 am Abend des 9. November stattfindet. Er soll erinnern an den 9. November 1938, an die sogenannte Reichspogromnacht (manchmal auch als Kristallnacht bezeichnet), als in Deutschland ca. 1400 Synagogen den Brandanschlägen der Nationalsozialisten zum Opfer fielen.

Auch In Ruppichteroth brannte damals die Synagoge, allerdings nicht am 9. November, sondern am Morgen des 10. November 1938. Trotz längerer Vorbereitung waren die Nazis gar nicht in der Lage gewesen, alle Synagogen am geplanten Abend des 9. November anzuzünden. Oberbergische SS-Leute kamen daher am 10.11.1938 um kurz nach 7 Uhr morgens und versuchten, die Ruppichterother Synagoge durch Brandlegung zu zerstören, was aber letztendlich nicht gelang, da sie im Gegegensatz zu vielen anderen Synagogen nicht aus Holz sondern aus Stein erbaut worden war.

Die detaillierte Geschichte des Synagogenbrandes in Ruppichteroth können Sie unter "Geschichte der Ruppichterother Synagoge" nachlesen.

Angeregt wurde die Idee dieses Schweigemarsches 1982 nach der damaligen Ausstrahlung der Fernsehserie "Holocaust"  vom ökumenischen Jugendkreis unter Leitung der beiden Pfarrer Hernot Meinhard und Harry Hendriks (s. Rundschau-Artikel unten), nachdem sich die Jugendlichen im Jugendkreis ausführlich mit dem genannten Film beschäftigt hatten.

Eine Karte mit den Adressen der damaligen jüdischen Mitbürger finden Sie HIER.

Bilder und Kurzinformationen zu den Schicksalen der damaligen jüdischen Mitbürger finden Sie am Ende dieser Seite.
Weitere Informationen zur jüdischen Geschichte in Ruppichteroth finden Sie in der Spalte rechts.

Schweigemarsch 2022

Erstmal 2022 wurde der Ablauf des Schweigemarsches nach mehrjähriger Diskussion geändert. Im Mitteilungsblatt vom 28.10.2022 (s.u.) schreibt Bürgermeister Loskill dazu: " Bitte beachten Sie den neuen Weg des Schweigemarsches, der aufgrund der historischen Recherchen und im Hinblick auf die Reichspogromnacht an den prägenden Orten der jüdischen Geschichte in Ruppichteroth vprbeiführt".

im Detail bedeutet dies (auch für die nächsten Jahre): Der Weg des Schweigemarsches wird in jedem Jahr anders verlaufen und nur noch durch die Straßen des Ortes führen, vorbei an den Häusern der ehemaligen jüdischen Mitbürger. An jeweils ein oder 2 Häusern (in 2022 war dies das Haus der Familie Hess in der Wilhelmstraße) wird ein Stopp gemacht und die Geschichte der jeweiligen Familie vorgetragen. Der Schweigemarsch wird ab sofort immer an der Synagoge enden, wo in  wechselnden inhaltlichen Schwerpunktsetzungen an die Ereignissse der Reichspogromnacht erinnert werden wird. Den Vortrag zur Geschichte des Synagogenbrandes 1938 hielt in diesem Jahr Bürgermeister Loskill. An der Synagoge wird zum Abschluss der Kranz zum Gedenken an die Opfer niedergelegt. Der Kranz verbleibt dort für ca. 4 Wochen.

Der Gang zum jüdischen Friedhof wurde aus dem Programm des Schweigemarsches herausgenommen, da neuere Recherchen ergeben haben, dass dieser Friedhof bei den Aktionen von 1938 keine Rolle spielte und weder beschädigt noch zerstört wurde (anders als im benachbarten Nümbrecht) und dass auf diesem Friedhof kein Opfer des nationalsozialistischen Systems begraben wurde. Alle dort bestatteten Personen sind eines natürlichen Todes gestorben.

Schweigemarsch 2021

Gedenken 2020

 

Bericht zum Gedenken 2020 auf broeltal.de: Aus der Wilhelmstraße ins Konzentrationslager

Schweigemarsch 2010

Schweigemarsch 1983

Der erste Schweigemarsch am 9.11.1982

Schicksale der damaligen jüdischen Mitbürger von Ruppichteroth