Bilderbuch Ruppichteroth

Stolpersteine - Allg. Informationen

Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig, das im Jahr 1992 begann. Mit im Boden verlegten kleinen Gedenktafeln soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus (NS-Zeit) verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden.

In der Woche vor der Verlegung in Ruppichteroth verlegte Gunter Demnig in Nürnberg den 100.000. Stolperstein. Die Stolpersteine (ca. 10 x 10 cm) liegen inzwischen in fast 2.000 Gemeinden und Städten in Europa, u.a. auch in den Ruppichterother Nachbargemeinden Nümbrecht, Windeck, Waldbröl, Hennef, Eitorf und Siegburg. Sie werden meist vor den letzten freigewählten Wohnhäusern der NS-Opfer in den Gehweg einbetoniert.

Stolpersteine in Ruppichteroth

Bei mehreren Besuchen von Nachkommen der ehemaligen jüdischen Mitbürger wurde in den vergangenen Jahren immer wieder gefragt, ob man sich in Ruppichteroth nicht auch diese Form der Erinnerung  an die ehemaligen jüdischen Mitbürger  vorstellen könne, zumal die Angehörigen in vielen Fällen keine Grabstätte besuchen können und so die Stolpersteine als eine Stelle der Erinnerung sehen. Die angesprochenen Ruppichterother Bürger lehnten jedoch den Wunsch der jüdischen Familien ab.

Ehrenbürgermeister Ludwig Neuber erklärt dazu: „Wie ich durch die Besuche der jüdischen Familien Gärtner-Tobias, die ich für den Bürgerverein bei ihren Besuchen im Rathaus und in der Gemeinde Ruppichteroth, sowie in Much und Nümbrecht begleitet habe, weiß, ist es ihnen ein großes Anliegen, dass man sich durch „Stolpersteine" nicht nur an die ermordeten jüdischen Mitbürger aus unserer Gemeinde, darunter Vorfahren und viele  Verwandte der Familie Gärtner/Tobias, immer wieder erinnert, sondern dass man gleichzeitig mahnt, dass sich so etwas nie wieder wiederholt“.

Auch einige Ruppichterother Bürger haben in der Vergangenheit gelegentlich die Verlegung von Stolpersteinen angeregt.

Als dieser Wunsch dann von jüdischer Seite  an bilderbuch-ruppichteroth.de herangetragen wurden, haben wir diesen Wunsch an Bürgermeister Loskill und Ludwig Neuber herangetragen, die beide sofort ihre Unterstützung zugesagt haben.

Ohne von den erwähnten Gesprächen zu wissen, haben fast zeitgleich im Jahr 2018 2 Abschlussklassen der Sekundarschule Nümbrecht-Ruppichteroth nach einem Besuch des Konzentrationslagers Sachsenhausen und dem Vortrag einer KZ-Überlebenden (Rachel Grünebaum) beschlossen, Geld für 2 Stolpersteine zu sammeln. Dieses Geld übergaben sie als Startkapital für das Projekt „Stolpersteine Ruppichteroth" am 4.7.2018 anlässlich des ersten Rundgangs „Jüdisches Leben in Ruppichteroth" an Bürgermeister Mario Loskill. In Abstimmung mit bilderbuch-ruppichteroth.de hat dann die Sekundarschule Ruppichteroth den Antrag gestellt, der Rat der Gemeinde möge der Verlegung von Stolpersteinen in Ruppichteroth zustimmen.

Einstimmiger Beschluss des Rates der Gemeinde Ruppichteroth

Am 2.10.2018 beschloss der Gemeinderat einstimmig, dem Antrag der Sekundarschule zuzustimmen, zur Erinnerung an die im Nationalsozialismus verfolgten und ermordeten jüdischen Bürger und Bürgerinnen Stolpersteine zu legen.

2019 und 2023 wurden in Ruppichteroth insgesamt 31 Stolpersteine von Gunter Demnig verlegt.
Das Projekt Stolpersteine in Ruppichteroth wird komplett aus Spendenmitteln finanziert. Die Zielmarke für die nächsten Jahre ist die Verlegung von insgesamt 49 Stolpersteinen für alle ehemaligen jüdischen Ruppichterother Mitbürger, die ermordet wurden oder die ihr Leben nur durch Flucht retten konnten.

Der Spendenbetrag für einen Stolperstein beträgt derzeit (2023) 120 Euro, den die Kommune vom gemeindlichen Sonderkonto an die Stiftung Gunter Demnig überweist.

Spenden hierfür überweisen Sie bitte an die Gemeindekasse Ruppichteroth
IBAN: DE78 3705 0299 0009 0000 27
Verwendungszweck: Stolpersteine

Weitere Informationen:

Infoseite der Aktion Stolpersteine von Gunter Demnig

Erinnerung an NS-Opfer: Sechs Stolpersteine für Ruppichteroth, broeltal.de, 29.10.2018

Erinnerungen an NS-Opfer - Gemeinderat Ruppichteroth stimmt für Stolpersteine, Kölner Stadt-Anzeiger, 17.10.2018

Auf jüdischen Spuren - Rundgang erinnerte an die ehemaligen jüdischen Bürger, Extra-Blatt, 5.7.2018

„Stolpersteine für Ruppichteroth" ,S. 12 - 15, Wir - Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Ruppichteroth, 2017_01