Basierend auf dem einstimmigen Beschluss des Gemeinderates der Gemeinde Ruppichteroth vom 2.10.2018 wird der Künstler Gunter Demnig die ersten 13 Stolpersteine in Ruppichteroth zur Erinnerung an die im Nationalsozialismus verfolgten und ermordeten jüdischen Bürger und Bürgerinnen von Ruppichteroth verlegen.
Beginn der Verlegung: 13 Uhr am ehemaligen Haus der jüdischen Familie Isaak, Mucher Straße 31
Herr Demnig wird an diesem Tage von einer Verlegung in Siegen nach Ruppichteroth anreisen. Der Beginn 13:00 gilt also vorbehaltlich des pünktlichen Eintreffens aus Siegen.
Insgesamt wird Herr Demnig an diesem Tag 13 Stolpersteine an 5 Verlegeorten in Ruppichteroth in folgender Reihenfolge verlegen:
1. Ehemaliges Haus der Familie Isaak, Mucher Str. 31 (3 Stolpersteine)
2. Ehemaliges Haus der Familie Julius Nathan, Brölstraße 4 (5 Stolpersteine)
3. Ehemaliges Haus der Familie Hess, Wilhelmstraße 7 (2 Stolpersteine)
4. Ehemaliges Haus der Familie Hermann Gärtner, Burgstraße 6 (1 Stolperstein)
5. Ehemaliges Haus der Familie Gustav Gärtner, Wilhelmstraße 17 (2 Stolpersteine)
Herr Gunter Demnig hat für die Verlegung der Stolpersteine in Ruppichteroth den Zeitraum 13:00 - 15:30 eingeplant.
Während der Arbeiten von Herrn Demnig werden durch verschiedene Personen Informationen zur Entstehung des Projektes Stolpersteine Ruppichteroth gegeben sowie über die Schicksale der früheren jüdischen Mitbürger berichtet.
1. Ehemaliges Haus der Familie Isaak, Mucher Str. 31 (3 Stolpersteine)
Die Stolpersteine werden hier verlegt für:
Max Isaak - Ermordet in Maly Trostinec
Patenschaft: Ludwig Neuber - Ehrenbürgermeister der Gemeinde Ruppichteroth
Johanna Isaak - Ermordet in Maly Trostinec
Patenschaft: Sekundarschule Nümbrecht Ruppichteroth
Hilde Gerda Isaak - Ermordet in Maly Trostinec
Patenschaft: Sekundarschule Nümbrecht Ruppichteroth
Grußwort: Bürgermeister Mario Loskill
2. Ehemaliges Haus der Familie Julius Nathan, Brölstraße 4 (5 Stolpersteine)
Die Stolpersteine werden hier verlegt für:
Julius Nathan - „auf der Flucht erschossen im KZ Buchenwald am 8.7.1942"
Patenschaft: VR-Bank Rhein-Sieg eG
Ilse Nathan - 1944 ermordet im KZ Buchenwald
Patenschaft: Fam. Rolf Stein
Walter Nathan - 1939 Flucht nach Palästina
Patenschaft: Anke Ottersbach
Rolf Josef Nathan - Ermordet in Maly Trostinec
Patenschaft: Nicolas Ottersbach
Chana Nathan - Ermordet
Patenschaft: Rosemarie Hohn
Grußwort: Ehrenbürgermeister Ludwig Neuber
3. Ehemaliges Haus der Familie Hess, Wilhelmstraße 7 (2 Stolpersteine)
Die Stolpersteine werden hier verlegt für:
Moses Hess - Am 14.10.1942 ermordet im KZ Theresienstadt
Patenschaft: Andrea und Wolfgang Eilmes
Henriette Hess - Am 20.6.1944 ermordet im KZ Theresienstadt
Patenschaft: Bröltal-Apotheke
4. Ehemaliges Haus der Familie Hermann Gärtner, Burgstraße 6 (1 Stolperstein)
Der Stolperstein wird hier verlegt für:
Hermann Gärtner - Am 24.9.1942 ermordet im KZ Auschwitz
Patenschaft: Fam. Rob Tobias (USA)
Informationen und Grußwort: Frau Daniela Tobias (Solingen).
Frau Tobias vertritt hier und heute ihren Verwandten Rob Tobias (USA), den Urenkel von Hermann Gärtner. Beide haben Ruppichteroth in den vergangenen Jahren mehrfach besucht.
Für „ihr mutiges Eintreten gegen Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung" wurde Frau Tobias im Mai 2019 mit dem Solinger Preis für Zivilcourage ausgzeichnet. Herzlichen Glückwunsch hierzu auch aus Ruppichteroth.
5. Ehemaliges Haus der Familie Gustav Gärtner, Wilhelmstraße 17 (2 Stolpersteine)
Die Stolpersteine werden hier verlegt für:
Gustav Gärtner - Am 9.9.1942 ermordet im KZ Theresienstadt
Patenschaft: Evangelische Kirchengemeinde Ruppichteroth
Mathilde Gärtner - Am 15.5.1944 ermordet im KZ Auschwitz
Patenschaft: Evangelische Kirchengemeinde Ruppichteroth
Informationen und Grußwort: Pfarrer Hans-Wilhelm Neuhaus (Evangelische Kirchengemeinde Ruppichteroth)
Schlußwort: Bürgermeister Mario Loskill
An dieser Verlegung werden 6 Personen (Enkel/innen und Urenkel von Gustav und Mathilde Gärtner) aus Los Angeles (USA) und aus Schweden teilnehmen. Am Morgen des 1.8. werden sie von Herrn Bürgermeister Loskill im Rathaus empfangen werden sowie den Markt in Waldbröl besuchen, auf dem ihre Vorfahren ihr Vieh gekauft und verkauft haben. Weiterhin werden sie die noch erhaltenen jüdischen Häuser besichtigen sowie die früheren Wohnungen ihrer Vorfahren in Ruppichteroth besuchen können. Am letzten Tag ihres Besuches werden sie dann die Gedenkstätte des Lagers Much besuchen, von wo aus ihre Vorfahren am 27.7.1942 in die Vernichtungslager transportiert wurden.