Die erstmalige Ansicht eines nicht-weißen Soldaten war tatsächlich für zahlreiche Ruppichterother, Schönenberger und Winterscheider im Jahre 1945 ein heute noch präsentes Erlebnis. Zwar waren schon ab 1934 Fernsehsendungen in Bild und Ton in Deutschland zu sehen. Sie blieben jedoch einem kleinen Kreis vorbehalten. Illustrierte wie Quick (erstmals erschienen 1948), Revue (1946), Stern (1948) oder BUNTE (1954) steckten noch in den Kinderschuhen, soziale Medien und Internet gab es gar nicht (für manche heute kaum noch vorstellbar, aber wahr). Eine schwarze Person hatten die meisten Ruppichterother noch nie gesehen, erst recht nicht „in echt".
Dieses Vorwort erscheint gerade in diesen Tagen der internationalen Bewegung „Black Lives Matter" (Schwarze Leben sind von Bedeutung) wichtig um Missverständnisse zu vermeiden. Hans-Dieter Klein und sein Illustrator Walter Wichmann haben Text und Bild schon vor einigen Jahren erstellt.
Betrachten Sie dies als ein Zeitdokument über die Zeit von 1945 in Ruppichteroth.
Auch heute führt Unwissenheit immer noch zu Angst, die man nur loswerden kann, wenn man sich damit auseindersetzt, was wir hier an dieser Stelle machen.
Wolfgang Eilmes, im Juli 2020
Dieser Artikel wurde zur Verfügung gestellt von Dieter Schmitz. Illustration: Walter Wichmann, Frechen-Grefrath.
Artikel wurde ursprünglich veröffentlicht im Jahrbuch Heimatvereins Winterscheid, Ausgabe 19, 2016. Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung der "Arbeitsgemeinschaft Winterscheider Heimat-Jahrbuch" (Herrn Joachim Schneppel). Vielen Dank.