Erich Schreiber(1923 - 2012) ist aufgewachsen in Dörgen und war von 1950 bis zu seinem Lebensende Musiklehrer in Ruppichteroth. Er hat Generationen von Ruppichterothern das Akkordeonspielen, das Klavierspielen und viele andere Instrumente beigebracht. Er war Gründer und langjähriger Dirigent des Akkordeonorchesters jmk Ruppichteroth und Dirigent zahlreicher Chöre sowie Organist an St. Severin in Ruppichteroth. Weitere Informationen finden Sie im Buch Bilderbuch Ruppichteroth Band 1, S. 76 und 77 im Kapitel "Personen und Persönlichkeiten.
Erich Schreiber hat mehrere Bücher über „die alte Zeit" sowie über seine Kriegserlebnisse geschrieben. Diese Bücher können z. B. in der Ökumenischen Bücherei in Ruppichteroth ausgeliehen werden.
Grundlage der folgenden Berichte ist sein Buch „Mein Weg durch den Krieg" (1974).
In diesem Buch schreibt Erich Schreiber im Kapitel „Meine letzte Erkenntnis": „Der eigentliche Feind der menschlichen Gesellschaft ist die Ideologie. Solange die Einteilung in gute und böse Klassen existiert, kann es keinen Frieden geben. Eine Verständigung wird durch den Aberglauben an eine alleinseligmachende Lösung aller Probleme verhindert. Wollen wir Menschen bleiben, sind wir aufgerufen, uns gegen jede hasserzeugende Ideologie zu wehren. ... können diese Dokumente (Anm.: s.u.) etwas Wichtiges bewirken: sie können den jungen Menschen, denen 1945 und seine Schrecken so fern scheinen mögen, einen Einblick in die Welt ihrer Eltern geben und Verständnis unter den Generationen wecken."
„Die Glorifizierung des Krieges, die auch heute noch häufig in den Medien und in vielen Büchern und Filmen anklingt. habe ich nirgends und nie als richtig empfunden.
Ich habe es, wie Millionen andere auch, ganz anders erlebt. Hier meine Berichte."
Die Berichte im Buch beginnen im Juni 1942 auf der Krim vor Sewastopol: „Als 18jähriger wurde ich in die gewaltige Schlacht um Sewatopol geworfen..."
Von 1942 - Herbst 1944 war Erich Schreiber an verschiedenen Stellen an der Ostfront als Soldat eingesetzt worden, zuerst auf der Krim, danach in verschiedenen Gebieten in Polen, zuletzt in Baranow an der Weichsel. Da wir an dieser Stelle nicht von allen Kriegsaktivitäten berichten wollen, sondern uns thematisch auf das Kriegsende 1945 beschränken, beginnen die Berichte zu dieser Zeit.
Im Herbst 1944 erhielt Erich Schreiber die Abordnung in das Musikkorps der 342. I.D.
In diesem Kapitel schreibt Erich Schreiber:„Das Akkordeonspiel hatte mich mal wieder gerettet".