Bilderbuch Ruppichteroth

Herbert Hohn

geboren: 06.10.1937

gestorben: 03.07.2001

Beruf/Tätigkeiten: Hauptschullehrer, Matrose (Gorch Fock), Heimathistoriker, Musiker, Büttenredner

Wohnort: Thal

24.7.1964: Hochzeit mit Rosi, geb. Stöcker

Kindheit - Schulzeit - Ausbildung - Beruf

Herbert Hohn wuchs im heute kleinsten Ort von Ruppichteroth auf: in Thal. Er besuchte die Kath. Volksschule Schönenberg und bestand 1949 die Aufnahmeprüfung auf das neusprachliche Hollenberg Gymnasium in Waldbröl. Bis 1953 fuhr er ab Ahe nach Waldbröl mit dem damals noch verkehrenden Brölbähnchen. 1959 bestand Herbert das Abitur und begann dann am 1.4.1960  seine Ausbildung als Offiziersanwärter auf dem Segelschulschiff   Gorch Fock.
Die schwere Krankheit seiner Mutter Sefchen veranlaßte ihn jedoch, die Ausbildung abzubrechen und in die Heimat zurückzukehren und der Familie in dieser schweren Zeit zur Seite zu stehen.
Zurück in Thal studierte er an der Pädagogischen Hochschule in Bonn mit dem Ziel Lehrer zu werden.1964 bestand er dort das Staatsexamen und nahm anschließend seine Lehrtätigkeit an der Hauptschule in Waldbröl auf.

Turner - Musiker - Entertainer

Schon seit frühester Jugend hatte Herbert Hohn zahlreiche Hobbies, deren Ergebnisse er gut und gerne der Öffentlichkeit präsentierte. Schon als Schüler war er ein talentierter Turner, der sowohl in der Schulmannschaft des Gymnasiums als auch über viele Jahre in der 1. Riege des Turnvereins Ruppichteroth (s. Foto unten) sein Können bewies. Schon früh lernte er auch das Gitarrespielen. Als er merkte, dass er auch gut singen konnte, gründete er früh die Tanzband TABU (s. Foto unten), mit der er über Jahrzehnte fast jedes Wochenende in der Region bis hin nach Köln und Bonn musikalisch unterwegs war. Die Proben und viele Treffen der Turner und der Musiker fanden damals in Thal statt, in der fast schon legendären Bar "Zum Schweinestall" (wie der Name es vermuten lässt, war dies der umgebaute ehemalige Schweinestall des landwirtschaftlichen Betriebes in Thal).
Unvergessen bleiben auch seine Auftritte bei den damaligen Winterfesten des TV Ruppichteroth, bei denen die Kapelle TABU zur Karnevalssitzung und zum Tanz aufspielte. Und als ob diese Aktivitäten noch nicht genug waren, trat Herbert Hohn an diesen Abenden auch noch als Ruhrgebietsidol Jürgen von Manger im typischen Dialekt des Ruhrgebietes auf  und kolportierte die Ruppichterother Ereignisse des laufenden Jahres. Und das in einer Qualität, die seinesgleichen suchte. Hätte man ihn nicht als Herbert Hohn gekannt, hätte man angenommen, Jürgen von Manger stände persönlich auf der Bühne.

Heimathistoriker

In ruhigeren Stunden betätigte sich Herbert Hohn als engagierter und kundiger Heimathistoriker. Er war Mitautor der historischen Bücher von Pfarrer Harry Hendriks („Ruppichteroth im Spiegel der Zeit"), für die er ausführliche Artikel z. B. über die Bröltalbahn, die Auswanderungen nach Amerika oder die Vereine in Ruppichteroth schrieb.
Obwohl Herbert Hohn in Thal wohnte, betrachtete er sich immer auch als „Kammericher Jung". Für diesen Ort interviewte er in den 1970er Jahren die Bewohner jedes Hauses und schrieb dann für die Bewohner beeindruckende Biographien ihres Lebens. Sein ausführlichstes Werk schrieb er jedoch 1975 mit der 2-bändigen, 175-seitigen „Chronik von Thal", in welcher er - mit der Schreibmaschine geschrieben - die Geschichte von Thal und der Familien Happ und Hohn beschrieb.

Text: Wolfgang Eilmes
Fotos: Rosi Hohn, Hildegard Feuerbach, Archiv Alois Müller