Bilderbuch Ruppichteroth

Geschichte des MSC Schönenberg Teil 2

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Christophorusstatue 

Schon lange vor dem Start der 1. Rheinischen Christophorusfahrt am 1.5.1953 müssen die Verantwortlichen in Schönenberg diese Veranstaltung im Kopf gehabt haben und mit der Planung „hinter den Kulissen“ begonnen haben, denn schon am 23.9.1952 gingen die ersten Kostenvoranschläge für die zu erstellende Christophorusstatue in Schönenberg ein. Die Statue sollte an Christophorus, den Schutzpatron der Autofahrer erinnern. Den Auftrag erhielt dann der  Oberstdorfer Holzschnitzer Wilhelm Math, der auch die bekannte Holzplastik vor der Tiefenbacher Christophorus-Kapelle am Eingang zur Breitach-Klamm bei Oberstdorf. Bezahlt wurde die 127 cm große Statue durch eine Spende des Lebensmittelgroßhändlers Wilhelm Lutter aus Schönenberg.

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Die 1. Rheinische Christophorusfahrt – 1.5.1953

Im März 1953 schrieb der Verein dann die „1. Rheinische Christophorus-Zielfahrt“ aus. Von zahlreichen Ausgangsstellen in der gesamten Bundesrepublik sollten die Fahrzeuge am 1.5.1953 bis 14:00 auf dem Sportplatz Schönenberg eintreffen.

Ob tatsächlich eine solche Sternfahrt aus der gesamten Bundesrepublik zustande kam, ist den Unterlagen und Presseartikeln nicht zu entnehmen. Es war jedoch in jedem Falle eine große Motorsportveranstaltung, die hier in Schönenberg und Umgebung stattfand. Die Presse schreibt von etwa 1000 teilnehmenden Kraftfahrern mit Krafträdern, Personenwagen, LKWs und Traktoren.

Anschließend bewegte sich der Fahrzeug-Korso , voran die Krafträder, dann die PKWs, LKWs und zum Schluss die Traktoren über die Brölstraße nach Ruppichteroth, dort über die Mucher Str. und die Burgstraße zum Saurenbachtal, „wo die Kraftfahrer in langsamer Fahrt die ganze verträumte Schönheit dieses entlegenen Tales genießen konnten, in dem zu beiden Seiten der Straße Wälder, Wiesen und Teiche mit Koppeln abwechselten, auf denen rotbunte Kühe und Kälber grasten und erstaunt den Kraftfahrzeugen nachglotzten, die in diesem einsamen Tale nur selten auftauchen“ (Rundschau, 5.5.1953). Wieder zurück im Schönenberger Teil des Tales segnete Pfarrer Strott die vorbeifahrenden Fahrzeuge. Daraufhin machten sich  die meisten Fahrer auf den Heimweg, während die Unermüdlichen noch abends im Saale des Clublokals Schmitz feierten.

„Um 14 Uhr hatten sich fast alle Kraftfahrer auf dem Start- und Zielplatz der bekannten Schönenberger Moto-Cross-Rennstrecke zum Festakt versammelt. Maibäume und Fahnen des ADAC mit dem Wappen des Landes Nordrhein-Westfalen gaben den festlichen Hintergrund, vor dem auf hohem Postament die Statue des heiligen Christophorus stand. Mit Musikvorträgen leitete das  Orchester unter Leitung von Musikmeister Quarz den Festakt ein. Dann begrüßte der Präsident des Motorsportclubs Schönenberg, Dr. Helldobler, die Kraftfahrer. So, wie der hl. Christophorus von alters her der Schutzpatron der Schiffer und Flößer, der Reisenden und Wanderer gewesen sei, so sei er in der neuen Zeit zum Schutzpatron der Kraftfahrer geworden“.(Siegkreis-Rundschau 3.5.1953)
 
Zum Abschluß des Festaktes wurde der Mäzen des Schönenberger Motorclubs, der Lebensmittelgroßhändler Herr Wilhelm Lutter aus Düsseldorf, mit der goldenen Ehrennadel des ADAC ausgezeichnet. „Herr Lutter hatte dem MSC Schönenberg die von einem Oberstdorfer Bildschnitzer gefertigte Christophorus-Figur gestiftet und den Club seit Jahren bei seinen Veranstaltungen und vor allem bei seinen Rennen unterstützt und wird ihn auch unterstützen, wenn er jetzt für den Schutzpatron der Kraftfahrer in Schönenberg eine Kapelle errichten will“.  (Siegkreis-Rundschau3.5.1953)
 

Der 3. und letzte „Schönenberger Kurs“ – 24.5.1953 (Pfingstsonntag)

Nach der Nicht-Anerkennung der Veranstaltung im letzten Jahr als Moto-Cross Veranstaltung enthält die Ausschreibung für den „Schönenberger Geländekurs für Motorräder“ am 24.5.1953 gleich im ersten Satz folgende Erklärung: „Der Schönenberger Geländekurs ist kein Rennen sowie auch keine Moto-Cross-Veranstaltung. Der Kurs demonstriert in seiner bisherigen einmaligen Art die hohe Schule wirklicher Fahrkunst und Fahrdisziplin für alle ausgeschriebenen Motorradklassen.“

Der Passus aus 1952 über den Verzicht auf die Anrufung der ordentlichen Gerichte fehlte diesmal ebenso wie der über die Protestgebühr. Dafür bemühte man sich, die Veranstaltung schon in der Ausschreibung möglichst positiv darzustellen, um sie vielleicht dadurch von anderen Veranstaltungen abzugrenzen und ein Alleinstellungsmerkmal zu schaffen: „ Der gepflegte Zustand der Fahrbahn soll willkürliche Schädigungen von Fahrer und Maschinen zur Entfaltung bringen. Die Einordnung der Hindernisse in den Kurs lässt die Siegeschancen um den großen Preis für Maschinen und Fahrer aller Klassen gleichbleibend offen“.
(Offizielle Ausschreibung für den Schönenberger Kurs 1953).
 
Wenig beeindrucken von diesen positiven Beschreibungen der Strecke ließ sich die OMK (Oberste Motorradsport-Kommission), die die Art der Durchführung ja schon 1952 kritisiert hatte. In einem Schreiben vom 7.5.1953 teilt ihr Generalsekretär  dem CMS Schönenberg mit:
„Wir erhielten …. eine Ausschreibung für eine motorsportliche Veranstaltung, die weder ein Rennen, noch ein Moto-Cross darstellt, aber trotzdem nach Zeit gefahren wird. Wir bitten Sie nun eine Entscheidung zu treffen, ob es sich um ein Geländerennen oder ein Moto-Cross handelt. Die von Ihnen eingereichte Ausschreibung entspricht nicht den in den deutschen Motorsportgesetzen vorgesehenen Richtlinien.“   
Nach den Empfehlungen der OMK vom letzten Jahr hatte man die Strecke in diesem Jahr um eine bis zu 40 Grad steile Steilstrecke – im Steinbruch westlich der Brücke nach Scheid – zum Leidwesen der Fahrer, aber zur Freude der Zuschauer verlängert und enorm erschwert.

Ansonsten kümmerten sich die Schönenberger Verantwortlichen wohl nur wenig um die Kritik „von oben“. Sie hatten ihre Rennen – und natürlich waren es Rennen – nie als solche bezeichnet und auch den Ausdruck „Moto-Cross“-Veranstaltung nicht benutzt. Ihre „Rennen“ nannten sie seit 1951 „Schönenberger Kurs“ oder „Schönenberger Geländekurs“. Und den Zuschauern war dies möglicherweise gar nicht klar und offensichtlich auch ziemlich egal: zum „Geländekurs 1953“ kamen nach Presseinformationen etwa 10000 Zuschauer. Und auch die Fahrer waren offensichtlich vom Kurs und den Bedingungen in Schönenberg so begeistert, dass sie weiterhin in großer Zahl kamen, um sich auf der schönen und anspruchsvollen Strecke zu messen. 1953 nahm sogar „der bekannte Moto-Cross-Fahrer und Gaumeister Otto Flimm aus Brühl“ – der spätere Präsident und heutige Ehrenpräsident des ADAC – teil. Er gehörte schon damals zur internationalen Spitzenklasse und fuhr auf seiner 500 ccm Matchless trotz eines schweren Sturzes die absolut schnellste Zeit und hatte auf seinen Verfolger nach 20 Runden  in der Rekordzeit von 14,07 Minuten für die auf 1 km verlängerte Strecke mehr als 1 Minute Vorsprung. Karl Mücher aus Litterscheid gewann das Rennen in der 300 ccm-Klasse in 15,52 Minuten.
 
Das war das bisher spannendste Rennen, das hier in Schönenberg gefahren wurde“, stellte einer der Fahrteilnehmer abschließend fest. Allein die Erweiterung des Kurses – vom Saurenbachtal über den Steinbruch zum Saurenbachtal zurück – führte zu spannenden Begegnungen und aufregenden Duellen. Auf diesem 30 Meter langen und im Winkel von 40 Grad ansteigenden Durchgang mußten sich, wie die einzelnen Rennen dann auch bewiesen, die Kräfte scheiden. Nur wenigen Fahrern gelang es, an dieser Stelle das herauszuholen, was den Bestzeiten entsprach. Schon in den frühen Nachmittagsstunden vor Beginn des ersten Starts säumten tausende Zuschauer das weite Rund des Kurses um die Sportplatzanlage im Saurenbachtal.

Weitere Tausende trafen noch rechtzeitig zum Eröffnungsrennen der Maschinen um 14.30 Uhr in Schönenberg ein. Die Rennstrecke glich wie in den Vorjahren einem riesigen Heerlager. In Schönenberg selbst waren keine Parkplätze mehr zu finden, das abgesperrte Renngebiet, in dem Ordner, ein Großaufgebot der Polizei und Männer der Siegkreisbereitschaft des Deutschen Roten Kreuzes Dienst tagen, war vollgepfropft mit Menschen“
.

Welch organisatorische Meisterleistung  von den Mitgliedern erbracht werden musste, lässt ein Blick auf die „Funktionär-Einteilung“ erahnen, die die Namen von fast 40  meist heute noch in Schönenberg bekannten Personen und ihre Aufgaben an der Strecke enthielt:  

Große Pläne: Bau einer Christophoruskapelle:

Die Euphorie über die Erfolge der bisherigen Veranstaltungen in Schönenberg muss überwältigend gewesen sein, denn schon 2 Jahre nach der Gründung des Vereins plante man eine Christophoruskapelle, die am Rande des Saurenbachtales gebaut werden sollte. Man ging sogar an die Öffentlichkeit mit der ausführlichen Beschreibung der Christophoruskapelle, die man – „im Stile der Tiefenbacher Kapelle in der Breitachklamm“ zu bauen plante:

„In Schönenberg, das durch seine Motorradrennen und durch die Rheinische Christophorusfahrt, die in diesem Jahr erstmalig am 1. Mai gefahren wurde, immer mehr zu einem Zentrum der Kraftfahrer des Rehinlandes wird, soll noch in diesem Sommer eine Christophorus- Kapelle für die jetzt in der Pfarrkirche Schönenberg  in der Pfarrkirche Schönenberg aufgestellte Christophorus-Plastik gebaucht werden. Ein Gönner des jungen Motorradklubs Schönenberg hat dem Verein, der in diesem Jahr zum vierten Mal ein Rennen auf der selbst angelegten Rennstrecke im Saurenbachtal organisiert, die von Wilhlem Math in
Oberstdorf geschnitzte Plastik geschenkt.  Von den anderen Freunden und Gönnern des Vereins wurden Holz und Steine für den Kapellbau gestiftet, den die Mitglieder des Motorsportklubs zum Teil selbst in freiwilligen Hand- und Spanndiensten errichten wollen. Der Plansieht eine Kapelle im Stile der Tiefenbacher Kapelle in der Breitachklamm im Allgäu mit einem weit vorgezogenen hohen gotischen Dach vor. Von dem weißen Putz des Mauerwerks wird unter dem vorne überhängenden Dache ein schmiedeeisernes Tor sich wirksam abheben. Das Innere der Kapelle wird durch Schnitzwerk von der Hand des gleichen Künstlers verziert werden, der auch die Christophorus-Plastik arbeitete. Sowohl die mit Balken unterfangene Decke  als auch die Wände werden Schnitzornamente zeigen, während der Altar, über dem die  Christophorus-Plastik stehen wird, klein und schlicht sein soll.
Eine indirekte Beleuchtung wird den Raum beleben.  Im Bröltal, in unmittelbarer Nähe der Provinzialstraße, wird die Kapelle in landschaftlich reizvoller Umgebung die vorbeifahrend Kraftfahrer zu kurzer Ruhe und Besinnung einladen. So soll sie von einer schönen Parkplatzanlage umgeben sein“.
(Dieser Artikel liegt dem Verfasser als Kopie – leider ohne Quellenangabe – vor. Er ist im Jahre 1953 erschienen, entweder im Kölner Stadtanzeiger oder in der Siegkreis-Rundschau. Er konnte bis jetzt trotz intensiver Recherchen im Zeitungsarchiv des Rhein-Sieg-Kreises nicht präziser zugeordnet werden).

Sportliche Pläne :

Neben dem Plan zum Bau einer Christophoruskapelle wurden auch im sportlichen Bereich weitere große Pläne entwickelt und der Öffentlichkeit per Pressemitteilung vorgestellt:
„Drei Kilometer  Geländekurs - Motosportclub will seinen Kurs vergrößern"

"Wie wir vom Präsidenten des Motorsport-Clubs Schönenberg im ADAC, Dr. Helldobler, erfahren, hat der Klub bereits Pläne für eine erneute Erweiterung seiner Rennstrecke auf dem Schönenberger Kurs entworfen, nachdem die diesjährigen Rennen über den auf 1000 Meter erweiterten Geländekurs einen großen Erfolg brachten. Spannungsreiche Rennen rechtfertigen den außergewöhnlich guten Besuch dieser Veranstaltung. Dabei zeigte es sich, daß kaum genug  Platz für die etwa 10 000 Besucher war und daß man  mit Schwierigkeiten rechnen müßte, wenn auf künftigen Veranstaltungen der Besuch noch größer würde. Außerdem fehlte dieser interessanten Rennstrecke eine lange Gerade. Sie soll jetzt gewonnen werden, wenn die Strecke auf eine Länge von rund drei Kilometer, also um das dreifache, erweitert wird. Von der Start- und Zielgeraden auf dem Sportplatz soll jetzt der Kurs geradeaus an dem bewaldeten Hang des Saurenbachtales vorbeiführen, um nach mehreren hundert Metern in einer Steilkurve und Serpentinen durch das Tal auf die Saurenbachtalsstraße zu führen. Auf ihr geht das Rennen dann bis zur Einfahrt zu der in diesem Jahre erstmalig gefahrenen großen Steilstrecke.“ (Siegkreis Rundschau 20.6.1953)
 
Zu den Zuschauerzahlen sei angemerkt,  dass die Veranstalter wohl damals - genau wie heute - solche Zahlen für die Öffentlichkeit gerne nach oben „korrigiert“ haben. In den Zeitungsartikeln  wird von 6000 sowie von 10000 Zuschauern berichtet. Herbert Hohn nennt in seinem Artikel von 1988 über den Automobil- und Sportclub sogar die Zahl von 50000 („lt. Dr. Helldobler“), die dann auch im Bericht von Karl Schröder erscheinen. Realistisch ist wohl eine Zahl um die 6000. Diese  Einschätzung beruht auf zahlreichen Bildern der Veranstaltungen und vor allem auf einer Abrechnung  der Veranstaltung von 1952, bei der ca. 6700 DM Einnahmen erzielt wurden, bei einem Eintrittspreis  von 1.- DM pro Person und 50 Fahrern, die jeweils 10.- DM Nenngeld zahlten. Unabhängig von der tatsächlichen Zahl,war der „Schönenberger Kurs“ eine wahrhaftig große Veranstaltung mit einer sogar für heutige Verhältnisse enormen Zuschauerresonanz . Herbert Hohn schreibt dazu:
„… Ohne  Übertreibung kann gesagt werden, daß sich diese Veranstaltungen immer mehr zu einem Volksfest in unserer Gemeinde ausweiteten. Nie zuvor hatte man eine Sportveranstaltung dieser Größenordnung erlebt, zumindest, was die Besucherzahl anbetraf … “

Für den 1.5.1954  war eine weitere Christophorusfahrt und für den 6.6.1954  ein weiterer „Schönenberger Kurs“ geplant. In die Vorbereitungsphase platzte dann am 22.4.1954 ein Bericht des Kölner Stadtanzeigers mit der Überschrift „Christophorusfahrt fällt aus“.  In einem Brief an die Redaktion des Stadtanzeigers hat sich Dr. Helldobler wenige Tage später über die von der Zeitung „bezüglich unserer ADAC-Veranstaltungen“  verbreiteten völligen irrigen Informationen“ und „Winkelinformationen“ beschwert. Weiter schreibt Dr. Helldobler: „Die Rheinische Christophorusfahrt fällt keineswegs aus, sondern wird ebenso wie der Schönenberger Geländekurs nach Fertigstellung der neuen Anfahrtswege im September 54 gestartet. Die für beide Veranstaltungen bereits vorliegenden Nennungen behalten ihre Gültigkeit“. 

Grundlage der Meldung des Stadtanzeigers vom 22.4.1954 war der  am 20.4. beginnende Abriß der Brücke über die Sieg bei Allner: „Siegbrücke bei Allner gesperrt für sämtlichen Verkehr. Länge der Sperrstrecke: 0,880 km, Länge der Umleitung 15,700 km“. An diesem Tag fuhr die Brölbahn zum letzten Mal in ihrer Geschichte über die Brücke, die Schienen wurden abgebaut und die Brücke, die nach ihrer Zerstörung im 2. Weltkrieg nur provisorisch instand gesetzt worden war, wurde abgerissen und in ihrer heutigen massiven Form errichtet.
Der Verkehr  aus dem Raum Köln, Bonn und Hennef ins Bröltal wurde also von Hennef aus über Eitorf nach Schönenberg geleitet. Nur wenige Tage später informiert Dr. Helldobler den ADAC Gau  Nordrhein über die Verlegung und teilt mit, dass er die Mitglieder des Clubs für den 1.5.54 zu einer Generalversammlung eingeladen hat.

„Gewinne der Veranstaltung versoffen ?"

In seinem  Artikel über die Christophorusstatue  schreibt Karl Schröder 2006, dass  Dr. Helldobler selbst schrieb, dass  der Verein „wegen interner Querelen nur ein kurzes Leben hatte“.

Auch wenn im Rahmen dieser Übersicht über das Wirken des Clubs nicht über auch heute noch zu vernehmende interne Problem der damaligen Zeit spekuliert werden soll, ohne dass diese zu belegen wären, möchte ich jedoch an dieser Stelle auf einen Vorgang verweisen, der schriftlich belegt ist und  – aus heutiger Sicht – vielleicht sogar amüsant erscheint: 
Als der Gemeinderat 1952 über einen Antrag des Clubs zu einem Zuschuß zur Rennveranstaltung 1952 beriet, sprach sich ein über die Parteigrenzen hinweg  sehr anererkanntes Gemeinderatsmitglied (Name und Person sind dem Autor bekannt) gegen den Zuschuß aus, da der Verein„aus der Veranstaltung im Vorjahr erhebliche finanzielle Gewinne gezogen“habe, „die dann später versoffen worden seien."

Herr Dr. Helldobler  sah sich  für den Club gezwungen, das Gemeinderatsmitglied zu einer Entschuldigung in der nächsten Gemeinderatssitzung aufzufordern. Diese Entschuldigung erfolgte nicht. Vielmehr schrieb das Gemeinderatsmitglied an Dr. Helldobler:„ ...Eine Veranlassung der Entschuldigung  lag für mich nicht vor. Ich erwarte nunmehr,  dass Sie die angedrohte Klage gegen mich einreichen. Sollten Sie aber die Klage bis zum 30. Sep. ds. Js. nicht eingereicht haben, so behalte ich mir die mir geeignet erscheinenden Schritte vor, oder Sie müssten mir , für Ihre unwahren Behauptungen genügende Genugtuung verschaffen.“
 

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