Bilderbuch Ruppichteroth

Reinigung der Stolpersteine durch Sekundarschüler/innen - 27.1.2024

Gelebte Erinnerung

Im Geschichtsunterricht ist es eine Geschichte, die junge Menschen mit Betroffenheit kennenlernen. Doch es bleibt zunächst eine Geschichte - was hat es mit ihnen zu tun? Was hat es mit der eigenen Geschichte zu tun? Was hat Geschichte mit Gegenwart und Zukunft eines jeden zu tun?
Dass Antworten auf diese Fragen wichtiger denn je sind, wird täglich deutlich und immer drängender, denn Nie wieder ist JETZT.In Ruppichteroth wird Erinnerung gelebt und die Sekundarschule ist Teil davon:
Seit 2018 werden Geschichts- und Deutschunterricht durch die jährliche Lesung „Mein Leben nach Auschwitz“ mit Leben und Alltagsbezug gefüllt. 
Man spürt dann, wie den Schülerinnen und Schülern durch das Schildern dieses persönlichen Schicksals Realität und Grausamkeit der Verbrechen an Menschen jüdischen Glaubens bewusst werden. Hinter den Zahlen und Geschichten tauchen Menschen und reale Bezüge zur Erfahrungswelt der Jugendlichen auf. Angst, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und das menschenverachtende Handeln der Täter und Täterinnen werden erfahrbar.

Am 1.8.2019 wurden die ersten Stolpersteine der Gemeinde Ruppichteroth verlegt. Die Initiative ging von der Klasse 10e des ersten Abschlussjahrganges 2018 aus, die den ersten Stein stiftete. Zwei weitere Steine kamen aus den Reihen der Schulgemeinschaft hinzu. Dies führte dazu, dass sich die Fachschaften intern mit der Thematik auseinandersetzten und überlegten, wie man standort- und fächerübergreifend zielführend und nachhaltig Erinnerungskultur wachhalten und daraus Impulse für eine verantwortungsvolle Zukunftsgestaltung unserer Schülerinnen und Schüler setzen kann. 
Ganz pragmatisch ergänzen nun die Fächer Religion und Praktische Philosophie ihre Unterrichtsreihen zu den Religionen dieser Welt um die Pflege der Stolpersteine an beiden Standorten.
Ab diesem Jahr wird dies um den 27. Januar von den 10ten Klassen und jeweils vor den Sommerferien von Jahrgang 9 übernommen.
Wir möchten damit erinnern an das, was war und den Bezug zu Gegenwart und Zukunft verbunden mit unserer Verantwortung für einen respektvollen Umgang aller Menschen in einer bunten und vielfältigen Gesellschaft verdeutlichen.
Herzlichen Dank an alle, die die Stolpersteine finanziert und bisher gepflegt haben!

Die Schulgemeinschaft der Sekundarschule Nümbrecht Ruppichteroth
(Text: Eva Hüppelhäuser)