Bilderbuch Ruppichteroth

Verlegung der ersten Stolpersteine in Ruppichteroth am 1.8.2019

Basierend auf dem einstimmigen Beschluss des Gemeinderates der Gemeinde Ruppichteroth vom 2.10.2018 wird der Künstler Gunter Demnig  die ersten 13 Stolpersteine in Ruppichteroth zur Erinnerung an die im Nationalsozialismus verfolgten und ermordeten jüdischen Bürger und Bürgerinnen von Ruppichteroth verlegen.

Beginn der Verlegung: 13 Uhr am ehemaligen Haus der jüdischen Familie Isaak, Mucher Straße 31

Herr Demnig wird an diesem Tage von einer Verlegung in Siegen nach Ruppichteroth anreisen. Der Beginn 13:00 gilt also vorbehaltlich des pünktlichen Eintreffens aus Siegen. 

Insgesamt wird Herr Demnig an diesem Tag 13 Stolpersteine an 5 Verlegeorten in Ruppichteroth in folgender Reihenfolge verlegen:

1. Ehemaliges Haus der Familie Isaak, Mucher Str. 31 (3 Stolpersteine)

2. Ehemaliges Haus der Familie Julius Nathan, Brölstraße 4 (5 Stolpersteine)

3. Ehemaliges Haus der Familie Hess, Wilhelmstraße 7 (2 Stolpersteine)

4. Ehemaliges Haus der Familie Hermann Gärtner, Burgstraße 6 (1 Stolperstein)

5. Ehemaliges Haus der Familie Gustav Gärtner, Wilhelmstraße 17  (2 Stolpersteine)

Detaillierte Informationen:

Herr Gunter Demnig  hat für die Verlegung der Stolpersteine in Ruppichteroth den Zeitraum 13:00 - 15:30 eingeplant.
Während der Arbeiten von Herrn Demnig werden durch verschiedene Personen Informationen zur Entstehung des Projektes Stolpersteine Ruppichteroth gegeben sowie über die Schicksale der früheren jüdischen Mitbürger berichtet.    

1. Ehemaliges Haus der Familie Isaak, Mucher Str. 31 (3 Stolpersteine)

Die Stolpersteine werden hier verlegt für:
Max Isaak - Ermordet in Maly Trostinec

Patenschaft: Ludwig Neuber - Ehrenbürgermeister der Gemeinde Ruppichteroth

Johanna Isaak - Ermordet in Maly Trostinec
Patenschaft: Sekundarschule Nümbrecht Ruppichteroth

Hilde Gerda Isaak - Ermordet in Maly Trostinec 
Patenschaft: Sekundarschule Nümbrecht Ruppichteroth

Grußwort: Bürgermeister Mario Loskill

2. Ehemaliges Haus der Familie Julius Nathan, Brölstraße 4 (5 Stolpersteine)

Die Stolpersteine werden hier verlegt für: 
Julius Nathan - „auf der Flucht erschossen im KZ Buchenwald am 8.7.1942"
Patenschaft: VR-Bank Rhein-Sieg eG

Ilse Nathan - 1944 ermordet im KZ Buchenwald
Patenschaft: Fam. Rolf Stein

Walter Nathan - 1939 Flucht nach Palästina
Patenschaft: Anke Ottersbach

Rolf Josef Nathan - Ermordet in Maly Trostinec
Patenschaft: Nicolas Ottersbach

Chana Nathan - Ermordet
Patenschaft: Rosemarie Hohn

Grußwort: Ehrenbürgermeister Ludwig Neuber

3. Ehemaliges Haus der Familie Hess, Wilhelmstraße 7 (2 Stolpersteine)

Die Stolpersteine werden hier verlegt für: 

Moses Hess - Am 14.10.1942 ermordet im KZ Theresienstadt
Patenschaft: Andrea und Wolfgang Eilmes

Henriette Hess - Am 20.6.1944 ermordet im KZ Theresienstadt
Patenschaft: Bröltal-Apotheke

4. Ehemaliges Haus der Familie Hermann Gärtner, Burgstraße 6 (1 Stolperstein)

Der Stolperstein wird hier verlegt für: 

Hermann Gärtner - Am 24.9.1942 ermordet im KZ Auschwitz
Patenschaft: Fam. Rob Tobias (USA)

Informationen und Grußwort: Frau Daniela Tobias (Solingen).
Frau Tobias vertritt hier und heute ihren Verwandten Rob Tobias (USA), den Urenkel von Hermann Gärtner. Beide haben Ruppichteroth in den vergangenen Jahren mehrfach besucht.
Für „ihr mutiges Eintreten gegen Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung" wurde Frau Tobias im Mai 2019 mit dem Solinger Preis für Zivilcourage ausgzeichnet. Herzlichen Glückwunsch hierzu auch aus Ruppichteroth.  

5. Ehemaliges Haus der Familie Gustav Gärtner, Wilhelmstraße 17  (2 Stolpersteine)

Die Stolpersteine werden hier verlegt für: 

Gustav Gärtner - Am 9.9.1942 ermordet im KZ Theresienstadt
Patenschaft: Evangelische Kirchengemeinde Ruppichteroth

Mathilde Gärtner - Am 15.5.1944  ermordet im KZ Auschwitz 
Patenschaft: Evangelische Kirchengemeinde Ruppichteroth

Informationen und Grußwort: Pfarrer Hans-Wilhelm Neuhaus (Evangelische Kirchengemeinde Ruppichteroth)
Schlußwort: Bürgermeister Mario Loskill

An dieser Verlegung werden 6 Personen (Enkel/innen und Urenkel von Gustav und Mathilde Gärtner) aus Los Angeles (USA) und aus Schweden teilnehmen. Am Morgen des 1.8. werden sie von Herrn Bürgermeister Loskill im Rathaus empfangen werden sowie den Markt in Waldbröl besuchen, auf dem ihre Vorfahren ihr Vieh gekauft und verkauft haben. Weiterhin werden sie die noch erhaltenen jüdischen Häuser besichtigen sowie die früheren Wohnungen ihrer Vorfahren in Ruppichteroth besuchen können. Am letzten Tag ihres Besuches werden sie dann die Gedenkstätte des Lagers Much besuchen, von wo aus ihre Vorfahren am 27.7.1942 in die Vernichtungslager transportiert wurden.