Bilderbuch Ruppichteroth

Karl Thisson

geboren: 08.12.1875

gestorben: 29.08.1949

Beruf/Tätigkeiten: Postmeister

Wohnort: Ruppichteroth

Leben und Wirken

Karl Thisson wurde am 08. Dezember 1875 als Sohn des Landwirtes Karl Wilhelm Heinrich Thisson und seiner Ehefrau Charlotte Katharina Wilhelmine, geb. Nussbaum, in Dierdorf geboren.
Nach der Schulzeit in der Volksschule und der Rektoratsschule zu Dierdorf (heute Martin Butzer Gymnasium), leistete er ab 1894 in Diedenhofen (heute Thionville, Frankeich) den Militärdienst, den er als Kapitulant Ende 1902 verließ.

Danach fing Thisson bei der Post an, zunächst in Dierdorf, später als Postanwärter in Engelskirchen. Im Juni 1906 heiratete er in Dierdorf die Louise Henriette Wilhelmine, geb. Hoffmann, die am 30. Januar 1884 in Dierdorf geboren wurde und am 18. November 1968 in Ruppichteroth verstarb.
Am 17. März 1907 wurde in Engelskirchen ihre älteste Tochter - Gertrud - geboren.
Zum Ende seiner Ausbildung, erhielt Karl Thisson eine Stelle als Postmeister in Wildbergerhütte, wo der Familie am 29. Januar 1911 seine jüngste Tochter - Alma - geboren wurde.
Ein Postmeister war damals der verantwortliche Beamte, der für die Zustellung und den Transport der Postsachen - Briefe, Pakete etc., zuständig war.
In Ruppichteroth ist Karl Thisson ab dem 14. August 1922 als Postmeister und Postverwalter tätig. Nachdem er zunächst in dem alten Postamt in Ruppichteroth neben dem Gebäude der Firma Gebrüder Willach (später HUWIL) an der Brölstraße wohnte, ließ er sich später, die Post benötigte die erste Etage für den Fernmeldedienst, von dem Düsseldorfer Architekten Stöcker, der in Velken wohnte, ebenfalls an der Brölstraße ( heute gegenüber von ALDI) das Haus bauen, in dem später seine Tochter Gertrud mit ihrem Mann, Werner Willach und den Kindern Joachim und Lothar wohnten. Dieser Baustil, den Stöcker auch für sein Haus in Velken gewählt hatte, wurde neben dem Haus von Karl Thisson auch vom Schneidermeister Löbach und gegenüber vom Arzt Dr. Boquoi, dessen Haus für die Errichtung des Aldi Marktes abgerissen wurde, ausgewählt.

Bezeichnend für die damalige Zeit ist ein Vorschlag, den Karl Thisson gegenüber einem Briefträger machte, der in den Ortschaften Kesselscheid, Kämerscheid, Altenherfen, Ennenbach, Rotscheroth und Ifang, wohlgemerkt, zu Fuß und im Winter auf Ski, die Post austrug.
Thisson meinte, dass dies dem Briefträger alles zu viel wurde, da er ja auch Pakete mitnehmen musste, und so wollte er dem Angestellten eine Hilfe mitgeben. Darauf der Briefträger: „Herr Thisson, sind Sie mit meiner Arbeit nicht mehr zufrieden?"
Karl Thisson war in Ruppichteroth bis zum 31. März 1934 im Postdienst tätig. Er verstarb am 29. August 1949. Thisson wurde auf dem evangelischen Friedhof in Ruppichteroth begraben.
Das Grab wurde im Jahre 1993 aufgelassen.

Text, Information und Bilder: Lothar Willach (Enkel)