geboren: 18.08.1905 (in Mittelsaurenbach)
gestorben: 02.12.1942 (in Russland)
Beruf/Tätigkeiten: Huf- und Wagenschmied
Wohnort: Ahe
Martin Schmitt wuchs in Mittelsaurenbach auf und besuchte die Volksschule in Hambuchen. Er erlernte den Beruf des Huf- und Wagenschmieds.
Im Februar 1938 heiratete Martin Schmitt Maria Hohn und richtete dort in den ehemaligen landwirtschaftlich genutzten Räumen der Großeltern Hohn eine Schmiede ein. Er war vor allem bei vielen Landwirten der Gemeinde ein angesehener und gefragter Schmied, der die Hufe der Pferde beschlug und landwirtschaftliche Geräte schmiedete.
Es war eine besondere Auszeichnung für den jungen Martin Schmitt, als er 1931 den Hahn für den Kirchturm von St. Severin schmieden durfte. Auf dem Bild vom Tag der Segnung des Turmhahnes sehen wir von links nach rechts: Philipp Weyand, Peter Thiebus, Josef Schorn, Willi Schorn, Martin Schmitt, Wilhelm Schiefen, Josef Feld, Fritz Stommel, Heinrich Feld, Pfarrer Werner.
Im Alter von 34 Jahren musste er den Schmiedebetrieb unterbrechen, da er am 12.07.1940 zum „Aktiven Wehrdienst" einberufen wurde. Dass er diesen Betrieb nie wieder aufnehmen würde, konnte er zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen.
Martin Schmitt nahm am Russland-Feldzug teil. Er starb als Gefreiter am 02.01.1942 in der Schlacht von Rschew, die von Januar 1942 bis März 1943 andauerte und die als eine der blutigsten Schlachten im Deutsch-Sowjetischen Krieg gilt.Nach sowjetischen Angaben starben in dieser Schlacht 362.554 - 433.000 Personen, nach Angaben der Wehrmacht162.713 (unterschiedliche Zahlen wegen unterschiedlicher Quellen). Martin Schmitt war einer der ersten Toten in dieser Schlacht.
Martin Schmitt war auch der erste Schüler der Hambuchener Volksschule, der im Krieg umkam. Lehrer Bruss erinnert in der Hambuchener Schulchronik an ihn und informiert uns über den Ort, wo Martin Schmitt beerdigt wurde: Rschew (Rußland), ca. 200 km westlich von Moskau.
Martin Schmitt hinterließ seine Ehefrau Maria und seine Tochter Marialise.
Tochter Marialise starb am 22.10.1943 im Alter von fast 5 Jahren an einer Infektion. Da in Ruppichteroth kein Penizillin zu erhalten war, fuhr Maria Schmitt mit einem Nachbarn zum damals noch existierenden Krankenhaus in Hennef. Auf der Brücke in Allner verstarb Marialise im Auto in den Armen ihrer Mutter.
Im September 1957 heiratet Maria Schmitt den verwitweten Postbeamten Josef Benoit (geb. 1901 in Köln Bickendorf). Auch mit ihm waren Maria nur wenige gemeinsame Jahre vergönnt. Josef Benoit starb am 12.6.1966 im Alter von 64 Jahren in Ahe.
Text: Wolfgang Eilmes
Fotos: Nachlass Maria Benoit, verw. Schmitt, geb. Hohn